San Francisco: Ferry Building vor 125 Jahre eröffnet
Fähr-Terminal, Einkaufszentrum und Food-Mekka unter einem Dach
Foto: Nat and Cody Gantz
Es hat Erdbeben und städtischen Umbaumaßnahmen Stand gehalten und lag lange im Dornröschenschlaf. Jetzt steckt das berühmte Ferry Building in San Francisco wieder voller Leben. In diesem Sommer feiert eines der Wahrzeichen der Stadt den 125. Geburtstag. Die „Very Ferry Birthday Party“ am 13. Juli markierte den Startschuss der Feierlichkeiten, die sich durch das komplette zweite Halbjahr erstrecken werden. Das Gebäude wird von vielen eleganten Bögen und einem 74 Meter hohen Glockenturm geschmückt – er ist dem maurischen Uhrenturm der Kathedrale von Sevilla nachempfunden. Vom Ferry Terminal aus verkehren täglich viele Fähren – unter anderem nach Oakland, Richmond, Larkspur, Sausalito, Vallejo und Alameda.
Feierlichkeiten im Sommer
Jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr gibt es „Live Music on the Plaza“. Hier spielen Künstler der Bay Area auf dem Ferry Building Back Plaza. Bei „Awesöme Orchestra Serenades the Marketplace“ bringt das über 100-köpfige Awesöme Orchestra klassische Musik aus dem Konzertsaal direkt auf die Straße. Weitere Veranstaltungen sind unter anderem „Cookie Decorating Classes“, „Food and Wine” Events, Yoga-Kurse und „Saturday Night Skate”.
Am 17. August steigt ab 17 Uhr das „Summer Ferry Fest“ mit Wein, Cocktails und weiteren „Signature Specials“. Im September stehen „Sundown Cinema” und im Oktober „Movie Nights“ (jeden Freitag) auf dem Programm. Am letzten Oktober-Wochenende findet das „Harvest Fest” und am ersten November-Wochenende das „SF International Tea Festival“ statt.
Foto: Nat and Cody Gantz / ScottChernis / Foodwise Amanda Lynn
Neue Läden und kulinarische Hotspots
Das ikonische Gebäude im Beaux-Arts-Stil ist Fähr-Terminal, Shopping-Center und Food-Mekka in einem. Im Vorfeld des 125-jährigen Jubiläums haben sich neue Händler im Ferry Building niedergelassen, die sich alteingesessenen Unternehmen wie der Hog Island Oyster Company, Gott’s Roadside und Dandelion Chocolate anschließen. Zu den neuen Verkäufern gehören der Filipino-Fusion-Hotspot Señor Sisig, die arabische Bäckerei Reem’s sowie die türkische Bäckerei Simurgh Bakery. Leckere Eierkuchen gibt es in der Grande Crêperie, süße Desserts bei Yes Pudding und frisches Fleisch bei Fatted Calf. Frisch-gepresste Bio-Säfte genießen Besucher bei Juice House Co. und ein erfrischendes Kaltgetränk im Biergarten der lokalen Brauerei Fort Point Beer Company. Ebenfalls neu ist die Fog City Flea Trading Post, die Produzenten und Händler aus der Bay Area beherbergt.
Mehr Informationen unter www.sftravel.com/article/eat-your-way-through-san-franciscos-ferry-building.
Bewegte Geschichte
Das Ferry Building wurde im Jahr 1898 eröffnet und war einst das größte Bauprojekt, das jemals in der Stadt verwirklicht wurde. Es ist auch eines der wenigen Gebäude, welches das verheerende Erdbeben von 1906 und die nachfolgenden Brände unbeschadet überstanden hat. Mehr und mehr entwickelte sich das Fähr-Terminal zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Ende der 1930er-Jahre wurde es jährlich von bis zu 50 Millionen Pendlern genutzt. Doch nach dem Bau der Bay Bridge und der Golden Gate Bridge Mitte der 1930er Jahre reduzierte sich die Zahl der Fähren und Passagiere deutlich – das Gebäude verfiel. Und es kam noch schlimmer: Durch den neuen Embarcadero Freeway Ende der 1950er-Jahre war das Ferry Building über drei Jahrzehnte lang von der Innenstadt abgeschnitten. Der Freeway wurde schließlich im Jahr 1991 abgerissen, nachdem er durch das Loma-Prieta-Erdbeben zwei Jahre zuvor beschädigt wurde, und durch einen prächtigen, von Palmen gesäumten Boulevard ersetzt.
Nach einer umfassenden vierjährigen Restaurierung und Renovierung wurde das historische Wahrzeichen im März 2003 für die Öffentlichkeit wieder in Betrieb genommen. Entstanden sind jede Menge Läden, Restaurants und ein neuer Food Market mit lokalen Erzeugern. Der Markt im Innern ergänzt den im Jahr 1993 eröffneten Ferry Plaza Farmers Market. Dieser findet an drei Tagen in der Woche vor dem Gebäude statt – dienstags und donnerstags (jeweils von 10 bis 14 Uhr) sowie samstags (8 bis 14 Uhr). Jede Woche besuchen mehr als 40.000 Menschen den Markt.