Fort Myers: Wiederaufbau auf Hochtouren
Nur Wochen nach Hurrikan Ian ist der Wiederaufbau in den besonders betroffenen Regionen rund um Fort Myers, Sanibel Island und Captiva in vollem Gange. „Ich hoffe, dass Urlauber in einem Jahr die Region wieder weitgehend so erleben und genießen können wie sie es gewohnt sind“, sagte Dana Young, Präsidentin und CEO von Visit Florida, im Interview mit USA ENTDECKEN bei ihrem Besuch in Frankfurt am Main. Und betonte: „Deutschland ist weiterhin unter den Top10 der internationalen Gäste.“
Wie ist die Situation aktuell in Florida, jetzt einige Wochen nach Hurrikan Ian?
Dana Young: Gute Frage, eine kleine Region in Südwest-Florida rund um Fort Myers, Sanibel Island und Captivaist stark betroffen . Viele haben die Fotos und TV-Berichte der Zerstörung gesehen. Die Menschen dort haben leider einen langen Weg vor sich, alles wieder aufzubauen. Aber das restliche Florida freut sich auf Urlauber. Es stimmt einfach nicht, dass ganz Florida in Mitleidenschaft gezogen wurde, wie es manchmal in den Medien berichtet wird. Daher schicken wir aktuell Fotografen und Kamerateams in 15 Regionen. Sie sollen dokumentieren, wie es aktuell aussieht und was Touristen erwartet.
Also ist aktuell nur die diese kleine Region betroffen?
Dana Young: Fort Myers und Umgebung hat es mit Abstand am härtesten getroffen. Aber auch in anderen Regionen sind Schäden zu beklagen. So erholen sich beispielsweise Hotels in Naples noch immer. In Tampa und Sarasota sowie St. Pete/Clearwater beispielsweise sind kaum Auswirkungen zu spüren. Diese Ziele sind sicherlich momentan eine gute Alternative zu Fort Myers für einen Urlaub das Golfküste.
Wie lange wird es dauern, bis Fort Myers und Umgebung wieder weitgehend aufgebaut ist?
Dana Young: Es wird sicherlich noch viele Monate dauern. Der Wiederaufbau läuft auch Hochtouren. Ich hoffe, dass Urlauber in einem Jahr die Region wieder weitgehend so erleben und genießen können wie sie es gewohnt sind. Auch derzeit sind viele Hotels geöffnet. Dass man dennoch bittet, auf Urlaub in der Region zu verzichten, hat einen guten Grund: Die Zimmer werden für Handwerker, Bauarbeiter und Techniker sowie Hilfskräfte benötigt.
Foto: Visit Florida
Foto: Visit Tampa
Und Floridas Ostküste, also am Atlantik, ist also völlig unbeschadet davon gekommen?
Dana Young: Ja, absolut. Von kleinen Ausnahmen abgesehen. Sankt Augustin beispielsweise hatte mit Überflutungen zu kämpfen, was dort leider öfters zu beklagen ist. Allerdings ist es zu keinen größeren Schäden gekommen.
Es muss sich also niemand schämen, aktuell als Urlauber nach Florida zu reisen?
Dana Young: Überhaupt nicht – ganz im Gegenteil. Jeder Urlauber hilft den Menschen vor Ort. Denn unabhängig von den tatsächlichen Schäden gab es vielerorts starke finanzielle Belastungen. Durch die natürlich sinnvollen Evakuierungen sind viele Reisen storniert worden. j
Jeder ist herzlich willkommen und braucht kein schlechtes Gewissen haben, es ist vielmehr eine willkommene Hilfe.
Schauen wir noch kurz auf 2023: Aus welche neuen Attraktionen können sich Urlauber im neuen Jahr freuen?
Dana Young: Florida feiert 2023 zahlreiche neue Attraktionen – beispielsweise in den beliebten Themenparks und mit vielen zusätzlichen Hotels, die trotz der Pandemie weitergebaut wurden. Zugleich achten wir darauf, auch neue Angebote unter dem Motto „off the beaten path“ zu schaffen, also abseits der üblichen Highlights. Ein Beispiel: Manatis lassen sich nicht nur in Crystal River beobachten. Dafür gibt es zahlreiche Alternativen, etwa unweit von Cape Canaveral.
Was empfehlen Sie ganz persönlich einem Besucher?
Dana Young: Ab aufs Wasser! Mit dem Boot zum Sonnenuntergang oder Delfine beobachten. Oder zum Schnorcheln oder Tauchen. Vom Meer aus wirkt Florida nochmals faszinierender und zugleich entspannter!
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Christian Dose, Herausgeber USA ENTDECKEN und Chefredakteur 360° USA.