National Museum of African American History and Culture feiert Jubiläum
Neue Ausstellungen zum fünfjährigen Bestehen
Washington DC - Kultur - Museum
Im September 2016 eröffnete das National Museum of African American History and Culture (NMAAHC) als Nationalmuseum der Vereinigten Staaten für afroamerikanische Geschichte und Kultur in Washington, DC. Der achtstöckige Bau befindet sich an der National Mall nahe zum Washington Monument und zählte in den ersten fünf Jahren mehr als 7,5 Millionen Besucher. Das NMAAHC umfasst zwölf Dauerausstellungen, und im Laufe der fünf Jahre beherbergte es 17 Sonderausstellungen zu Themen wie Afroamerikaner im Ersten Weltkrieg oder die Oprah Winfrey Show. Neue Ausstellungen starten nun anlässlich des fünfjährigen Bestehens.
„Living History“: Zwei neue Ausstellungen und ein musikalischer Sammelband
Unter dem Motto „Living History“ läutet das Museum nun ein weiteres spannendes Jahr für Besucher ein. Die neue Ausstellung „Reckoning: Protest. Defiance. Resilience.“ beschäftigt sich mit der „Black Lives Matter“-Bewegung, der Gewalt gegen Afroamerikaner sowie deren Widerstand und Protestbewegung in der Kunst. Erstmals zu sehen ist ein gemaltes Porträt der Afroamerikanerin Breonna Taylor, die im März 2020 in ihrer Wohnung in Louisville/Kentucky bei einem Polizeieinsatz versehentlich erschossen wurde – nur ein Fall von vielen, der die Demonstrationen der „Black Lives Matter“-Bewegung befeuerte. Das Gemälde wurde von der US-amerikanischen Malerin Amy Sherald angefertigt, die als erste afroamerikanische Frau ein offizielles Porträt einer First Lady – nämlich das von Michelle Obama – malte.
Auf knapp 400 Quadratmetern mit 175 Objekten, 200 Fotografien sowie 15 Audio-, Video- und interaktiven Elementen lädt die zweite neue Ausstellung Interessierte ein, sich mit der Reconstruction-Ära, die nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg bis 1877 andauerte, aus afroamerikanischer Sicht zu beschäftigen. „Make Good the Promises: Reconstruction and Its Legacies“ untersucht die tiefen Gräben und die widersprüchlichen Visionen über den Wiederaufbau der Nation nach der Sklaverei sowie deren Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Der Musik räumt das Museum eine besondere Bedeutung mit einem außergewöhnlichen Sammelband ein: Mit 129 Tracks auf neun CDs und einem begleitenden 300-seitigem Buch befasst sich „Smithsonian Anthology of Hip-Hop and Rap“ mit der Bedeutung des Hip-Hop von den Anfängen in der Bronx bis hin zu weltweitem Ruhm. Das Buch beinhaltet elf Essays von prominenten Musikwissenschaftlern, Autoren und Journalisten, die Themen wie Unternehmertum, Graffiti, Frauen im Hip-Hop und vieles mehr behandeln. Außerdem gibt es ausführliche Anmerkungen zu jedem Musikstück auf den CDs.