Welttag des Buches
Fünf Buchempfehlungen für die USA
Kultur - Buch - Übersicht
Von einer katalanischen Tradition zum internationalen Feiertag: Der 23. April wurde 1995 von der UNESCO zum „Welttag des Buches” erklärt. Der Tag, der auch das Todesdatum von William Shakespeare und Miguel des Cervantes markiert, zollt dem Lesen, Büchern und Autoren Tribut und erinnert an all die großartigen Werke und Schriftsteller rund um den Globus. Gerade in den vergangenen Monaten hat die Literatur vielen Reisesehnsüchtigen ermöglicht, dem Alltag zu entfliehen und besondere Orte und andere Kulturen von Zuhause aus zu erkunden.
Fünf Romane, fünf Staaten, fünf „Lesereisen“
Einige der bekanntesten Bücher wurden in den USA verfasst und spiegeln die Themenvielfalt der Vereinigten Staaten wider – von ausgelassenen New Yorker Partys über das einsame Leben in den Sumpfgebieten North Carolinas bis hin zu dramatische Familiengeschichten und atemberaubenden Landschaften auf Hawai‘i.
Mit den folgenden Romanen nimmt Visit The USA, die offizielle touristische Marketingorganisation der Vereinigten Staaten von Amerika, Leser auf eine spannende Reise durch fünf US-Staaten, ihre einzigartigen Kulissen und die Geschichten ihrer Protagonisten mit.
The Great Gatsby (Der große Gatsby), New York
Ein surrealer Sommer zwischen City und Insel
Die 1920er-Jahre in New York stehen für aufregende Partys, die Omnipräsenz der High Society, für unbegrenzte Möglichkeiten und Jazzmusik – „The Great Gatsby“ zeigt den gleichermaßen fiktionalen und biografischen Protagonisten Jay Gatsby, der sein Dasein zwischen einem atemberaubenden Anwesen auf Long Island und einem opulenten Apartment im Herzen von New York City aufteilt.
Die Stadt, die niemals schläft und die Villa auf Long Island, wo Autor F. Scott Fitzgerald selbst residierte, verkörpern all das, wofür das Leben der Schönen und Reichen und derer, die daran teilhaben wollten, steht. Hinzu kommen Dramen, Eifersucht und Speakeasys, die die Prohibitionszeit prägten. Im Anschluss an die Epidemie in 1918 brach ein neues Zeitalter in den USA an; Jahre, in denen Konsum und Ausgelassenheit zum Alltag gehörten.
Die Sehnsucht nach den „neuen Goldenen Zwanziger“, die besondere Erlebnisse beim Reisen versprechen – von außergewöhnlichen Hotels über moderne Galerien bis hin zu visionären Kulturveranstaltungen – finden Reisende nach wie vor in New York. Dabei sind der Glamour und Glitzer am Broadway nur der erste Schritt ins Abenteuer…
Tales of the City (Stadtgeschichten), San Francisco
Eine Stadt mit menschlichen Zügen
Armistead Maupins Roman „Tales of the City“ basiert auf einer Serie von Geschichten, die im San Francisco Chronicle veröffentlicht wurden. Im Fokus steht die dynamische Atmosphäre und vielfältige Kultur San Franciscos in den 1970er-Jahren. Auf der Suche nach einer Veränderung in ihrem Leben zieht Mary Ann Singleton in San Franciscos 28 Barbary Lane in eine ehemalige Pension, die in einen Apartmentkomplex umfunktioniert wurde. Die Bewohner bilden einen „logischen Familienzusammenschluss“, so die Begriffswahl Maupins.
Der Roman betreibt eine aufschlussreiche Erforschung des damaligen Zeitgeists und geht auf Themen wie die wachsende LGBTQ+ Kultur, sexuelle und enthusiastische Freiheit, Homophobie, kulturelle Gegenbewegungen und die Bedeutung der Familie ein. Umso mehr Leser in „Tales of the City“ und die unvorhersehbare, aufregende Natur der Stadt eintauchen, desto intensiver werden sie San Francisco als geliebten Charakter und weniger als einen Ort wahrnehmen. Unverändert ist San Francisco eine Destination, die für ihre Vielfalt zelebriert wird – von lebhaften, geschichtsträchtigen Jazz Clubs bis zur San Francisco Pride, eine jährliche Feierlichkeit, die Besucher aus aller Welt anzieht.
Where the Crawdads Sing (Der Gesang der Flusskrebse), North Carolina
Von natürlicher Einsamkeit
In „Where the Crawdads Sing“ erzählt Delia Owens die Geschichte der Protagonistin Kya. Der Roman spielt in North Carolinas Sumpf- und Küstengebieten - eine faszinierende Landschaft, die dem Leser durch Kyas Sicht der Dinge nahegebracht wird.
So beschreibt sie den Sonnenuntergang wie einen „von Farbe gebürsteten Himmel” und den Klang der Zikaden als „Ausruf gegen die böse Sonne“. Im Gegensatz zu anderen sucht oder findet Kya die nötige Unterstützung im Leben nicht in menschlichen Kontakten.
Die Sumpfgebiete werden nicht nur ihr Zuhause, Flora und Fauna als Teil dieser Kulisse verwandeln sich zu ihrer Familie; Kya wird von der Natur geleitet, macht die Möwen zu ihren Freunden und lässt sich vom Sand und ihrem natürlichen Umfeld unterrichten. Reisende, die auf der Suche nach Abgeschiedenheit sind und den Trubel hinter sich lassen möchten, finden diesen Ort der Ruhe in North Carolina. Während einer Tour durch die Natur oder eines Spaziergangs am Strand haben die Gedanken freien Lauf.
An American Marriage (In guten wie in schlechten Tagen), Georgia
Das alte und das neue Amerika
Die mitreißende Liebesgeschichte „An American Marriage“, die sich mit ergreifenden Beziehungsthemen auseinandersetzt, spielt in Atlanta, Georgia. Hauptthema des Romans ist die Ehe von Celestial and Roy, ein afrikanisch-amerikanisches Paar der Mittelklasse. Es verkörpert den Inbegriff des amerikanischen Traums und des neuen Südens. Die Autorin Tayari Jones spricht auf ganz einfache, aber dennoch berührende Weise die Rassenungleichheiten von damals und heute an. Roy wird festgenommen, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort ist, ohne dabei ein Verbrechen begangen zu haben. Als Destination setzt sich Georgia für die Geschichte und Kultur von Afroamerikaner ein und bietet die Atlanta Black History & Civil Rights Tour an, bei der sich Besucher in der Heimat der Bürgerrechtsbewegung intensiv mit der Black History vertraut machen können.
The Descendants (Mit deinen Augen), Hawai‘i
Wunderschöne Kulisse für Familiendrama
Beim Lesen von „The Descendants“ taucht der Leser sowohl in die Geschichte als auch in die faszinierende Landschaft Hawai‘is, speziell Kaua‘is, ein. Die sogenannte Garteninsel mit ihren tiefgrünen Tälern, Bergspitzen und uralten Klippen bildet die Kulisse des Romans. Die Handlung dreht sich um Matthew King, ein Nachfahre des Königshauses und einer der größten Landbesitzer des Staates, der damit als einer der beneidenswertesten Menschen wahrgenommen wurde. Doch mit Blick auf Matthews aktuelle Lebenssituation haben sich die Dinge geändert: Er ist Vater zweier unbändiger Töchter und Ehemann von Joanie, die unheilbar krank ist und noch vor dem Romanende stirbt. Sowohl der emotionale Inhalt als auch die atemberaubende Szenerie ziehen die Leser in einen Bann, der die Sehnsucht nach einem Urlaub in Hawai‘i groß werden lässt. Kaua‘is Vielfalt ist beeindruckend.